Sonntag, 9. August 2015

Back again

Der titel mag darauf schließen ich gehe wieder zurück doch nein, niemals, kein "sag niemals nie" oder nichts ist unmöglich nein endgültig!

Auch, wenn es mir in letzter Zeit nicht gut, ich die Theorie hab manisch Depressiv zu werden, weil ich in kürzeren Abständen von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt bin, denke ich dennoch das ich so besser aufgehoben bin

dennoch Back again, ich muss etwas tun, mich aus der selbstverschuldeten Lethargie befreien. Ich schreibe wieder an meinem Buch, an diesem Blog, gehe wieder zum Therapeuten und muss auch so meinen Arsch wieder hochbekommen.

Auch, wenn das ganze nur für mich mich ist, vielleicht liest du auch mit, ich würde mich sehr freuen.

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#exzeugen #ausgeschlossen #exjw #jehovazeugen

Mittwoch, 29. Januar 2014

Denkanstöße

Im Rahmen einer Übersetzungsarbeit für jwfacts.org hab ich an diesem Pamphlet gearbeitet: Es soll helfen, wenn man mit Zeugen zu tun hatte oder hat, sich über einige Dinge bewusst zu werden, weil die einem studierendem so nicht gesagt werden:

Haben Jehovas Zeugen die Wahrheit?

Wer sind Zeugen Jehovas?

Zeugen Jehovas leben nach einer strengen Moral gergründet nach einer fundamentalistische Interpretation der Bibel. Sie sind bekannt für ihren Einsatz an den Türen ihre Wachtturm Literatur zu verbreiten.

Das Hauptthema des Wachtturms ist:
- Jehova ist Gott allein
- Schon bald wird er die Erde in ein ewiges Paradies verwandeln

Die Kehrseite der Medaille ist das vorher ein Krieg mit Gott, Harmagedon, stattfindet, indem Millionen von Menschen die keine Zeugen Jehovas geworden sind für immer vernichtet werden.

“Es gibt Milliarden von Menschen, die Jehova nicht kennen. Viele von ihnen tun aus Unwissenheit Dinge, die gemäß Gottes Wort böse sind. Wenn sie in diesem Lauf verharren, werden auch sie in der großen Drangsal umkommen. Doch Jehova hat keinen Gefallen am Tod des Bösen, und wir sollten es ebenfalls nicht haben.” Der Wachtturm 1993 1. Oktober, Seite 19
Gerettet werden hängt davon ab sich zu ändern und seinen Kontakt mit Weltmenschen einzuschränken.

“Zwar ist mancher Kontakt mit Weltmenschen unvermeidbar — zum Beispiel am Arbeitsplatz und in der Schule —, aber wir müssen wachsam sein, damit wir nicht in die todbringende Atmosphäre der Welt zurückgesogen werden.”
Der Wachtturm 1987 15. September, Seite 12

Die Wachtturmgesellschaft wird als streng überwachte Religion eingestuft,
weil die Führung:
- Sich als von Gottes heiligen Geist geleitet bezeichnet
- allein die Wahrheit lehrt
- lehrt das Rettung nur in dieser Gruppe möglich ist
- unbestrittenen Gehorsam verlangt
- verlangt das andersdenkende und ausgeschlossene gemieden werden

Die Führung ist bekannt als treuer und verständiger Sklave und sagt:

“Jehova Gott und Jesus Christus vertrauen dem „treuen und verständigen Sklaven“ also voll und ganz. Haben wir da nicht allen Grund, ihm auch zu vertrauen?”
Der Wachtturm 2009 15. Februar, Seite 27

“Alle, die die Bibel verstehen möchten, sollten anerkennen, daß „die überaus mannigfaltige Weisheit Gottes“ nur durch den Mitteilungskanal Jehovas, den treuen und verständigen Sklaven, bekannt werden kann.”
Der Wachtturm 1994 1. Oktober, Seite 8

Ausgeschlossene

Ein wichtiger Aspekt der Wachtturmlehre ist das Behandeln von Ausgeschlossenen.

“... Jehovas Zeugen sprechen daher passenderweise von einem „Gemeinschaftsentzug“, wenn ein reueloser Missetäter ausgeschlossen und anschließend von ihnen gemieden wird. Und wir wissen im Laufe der Zeit aus eigener Erfahrung, daß ein einfacher Gruß der erste Schritt zu einer Unterhaltung und vielleicht sogar zu einer Freundschaft sein kann. Möchten wir bei einem Ausgeschlossenen diesen ersten Schritt tun?” Der Wachtturm 1981 15. Dezember, Seiten 22,25

Ein Zeuge kann für das offene Infragestellen irgendeiner Lehre, Regel oder für das Anzweifeln das der “Sklave” von Gott geleitet ist ausgeschlossen werden. Infolgedessen werden sie von der Familie und ihren Freunden gemieden. Das endet in einem schweren Trauma. Jeder der es erwägt sich taufen zu lassen sollte vorher genauestens über die Geschichte der Wachtturmgesellschaft, ihrer Lehren, Praktiken und der Verpflichtung die er eingeht genau bescheid wissen.

Als Zeuge Jehovas aufwachsen

Als Zeuge Jehovas aufzuwachsen kann unterschiedliche Ergebnisse haben. Auf der einen Seite ein starkes liebevolles Familienleben angestrebt. Ironischerweise wird das genaue gegenteil verlangt, wenn jemand den Glauben verlässt. Schätzungsweise verlassen ⅔ der Kinder die Zeugen Jehovas. Diesen Familien wird gesagt den Kontakt zu den Ausgeschlossenen auf ein absolutes Minimum zu halten.

“Ist es wirklich nötig, den Kontakt völlig abzubrechen? Ja… Wer Jehova treu sein möchte, sucht nicht nach Vorwänden für Kontakte mit einem ausgeschlossenen Verwandten, der eine eigene Wohnung hat.”
Bewahrt euch in Gottes Liebe (2009) Seite 207

Kinder die als Zeugen Jehovas aufwachsen entwickeln einen ungewöhnlichen Blick auf das Leben. Nicht nur das sie lernen das Liebe nur unter Vorbehalt ist das jemand in der Religion bleibt, nein sie lernen auch auch diese bizarren Ansichten:

Nicht Alt zu werden

“Wenn du noch Jung bist, solltest du dir bewusst machen, dass du in diesem System der Dinge niemals alt werden wirst. Warum nicht? Weil alle Beweise der Bibel dafür sprechen das dieses System der Dinge in ein paar Jahren endet. Deshalb wirst du als junger Mensch, keine Karriere beenden, die diese Welt zu bieten hat. Wenn du auf dem Gymnasium bist und überlegst zu studieren, bedeutet das 3, 6 oder bis zu 8 Jahre um einen bestimmten Abschluss zu haben. Doch wo wird dieses System der Dinge in dieser Zeit sein? Es wird kurz vor dem Ende stehen, wenn es bis dahin noch nicht vernichtet ist! Erwachet 1969, 15. April
Niemals Sterben

“Diejenigen, die mit einer bleibenden Stätte auf der neuen Erde gesegnet sind, werden nicht altern und nicht zwangsläufig sterben.”
Der Wachtturm 2000, 15. April Seite 16

Feiertage

“Geburtstage… Weihnachten... Ostern… Dies sind nur ein paar Beispiele von Feiertagen, die allgemein begangen werden, und oft wird von Schulkindern erwartet, daß sie sich an bestimmten Aktivitäten beteiligen.” Jehovas Zeugen und die Schule, Seiten 18-21

Universität

“Wie steht es damit, an einer Hochschule oder Universität höhere Bildung zu erwerben? Viele betrachten das als eine unerlässliche Voraussetzung für Erfolg. Doch nicht wenige, die diesen Bildungsweg einschlagen, finden letztendlich ihren Kopf mit schädlichen weltanschaulichen Ideen und Meinungen vollgestopft. Das ist eine Verschwendung wertvoller Jugendjahre, die man am besten im Dienst für Jehova hätte einsetzen können.” Der Wachtturm 2008, 15. April

Weltmenschen

“...daß die meisten Menschen in der Welt ‘in ihren Verfehlungen tot sind.” Unser Königreichsdienst Dezember 1986, Seite 1
“Wir sollten uns auch vor vermehrtem Umgang mit Weltmenschen hüten. “
Der Wachtturm 1994, 15. Februar

Sport

“Wir glauben, daß jugendliche Zeugen Jehovas durch die Teilnahme am organisierten Sport ungünstigem Umgang ausgesetzt würden.”
Jehovas Zeugen und die Schule, Seite 23

Geschichte

Der Wachtturm behauptet das es schon immer Zeugen Jehovas gegeben hat.

“Jehovas Zeugen haben eine 6000 Jahre lange Geschichte.” Jehovas Zeugen und der göttliche Vorsatz, Seite 8
In wirklichkeit wurde die Religion 1879 von “Pastor Russell” als eine Abspaltung der “second Adventists” (Adventisten des kommenden Zeitalters) gegründet. Für die 1800 Jahre zwischen den Aposteln und Russell, gibt es im Wachtturm keinen Indiz dafür das es eine Gruppe gab die die sich ihren Lehren nach als “wahre Christen” bezeichnet hat.

Russells Hauptlehre das die große Drangsal 1914 kommen würde stammte von den Adventisten und wurde mit der Pyramidology kombiniert.

“Die Pyramide bezeugt das um 1914 der beginn der großen Drangsal sein wird, eine Zeit wie sie die Nation noch nicht erlebt hat, noch wieder erleben wird. Frei übersetzt: Thy Kingdom come 1916, Seite 342 (Nur im Englischen erschienen)

Grundlehre

Ein Teil der Wachtturmlehre gründet auf falschen Annahmen.

Blut

Jedes Jahr lehnen Zeugen Jehovas Bluttransfusion, aufgrund der interpretation der biblischen Ermahnung kein Blut zu essen. Doch die Geschichte dieser Lehre lässt an ihrer Gültigkeit zweifeln.

- Vor 1945, erlaubte der Wachtturm Bluttransfusionen
- Ab 1945, wurden Bluttransfusionen samt Fraktionen verboten
- seit 2000, viele Fraktionen des Blutes wurden wieder erlaubt

Wer sollte zur Verantwortung gezogen werden für die, die während dieser Zeit gestorben sind, weil sie Fraktionen ablehnten die heute erlaubt sind nur um Gott zu gefallen?
Würdest du es zulassen das dein Kind stirbt, weil es keine Bluttransfusion bekommt?

607-1914

Der Wachtturm behauptet das die letzten Tage 1914 begannen, basierend auf der Annahme das Jerusalem im Jahr 607 zerstört wurde und die Juden nach Babylon ins Exil kamen. Jedoch ist es von Historikern allgemein bewiesen das Jerusalem im Jahr 587 gefallen ist. Diesen Historikern
vertraut der Wachtturm aber in anderen prophetischen Interpretationen.

Obwohl sie behaupten das Jahr 607 sei erforderlich um die Bibelprophetie genau darzustellen ist es doch falsch. Jerusalem könnte ebenso im Jahr 587 gefallen sein um in die Prophezeiung zu passen. Der wahre Grund für 607 ist, 1914 ist so tief in der Wachtturmlehre verankert das man nicht mehr zugeben kann das man falsch liegt.

Jehova

Der Wachtturm behauptet die Anbetung Jehovas und der gebrauch dieses Namens seien erforderlich um gerettet zu werden. Doch dieser Name wurde in keinem der über 1000 alten Manuskripte des neuen Testaments gefunden. Die Wachtturmgesllschaft hat diesen Namen fälchlicherweise 237 mal im neuen Testament der Neuen Welt Übersetzung eingefügt um die Bibel so auszulegen wie es ihnen gefällt.

Kann man dem Wachtturm vertrauen?

Es bedeutet, daß Christen ein uneingeschränktes Vertrauen zu ihrem himmlischen Vater haben; sie ziehen nichts, was er ihnen durch sein geschriebenes Wort und durch seine Organisation sagt, in Frage.
Der Wachtturm 1974, 15. Juli Seite 441

Verdient die Wachtturmgesellschaft dieses absolute Vertrauen? Ließ zum Beispiel was vor 1914 geschrieben wurde:

“... wir sehen es als absolute Wahrheit das, dass Ende des Königreiches dieser Welt und die volle Einsetzung des himmlischen Königreiches Gottes am Ende des Jahres 1914 geschieht.” The Time is at Hand Seite 101 (1889) (Nur im Englischen erschienen)

Vergleiche das mit dem was später behauptet wird:

“... wiesen Jehovas Zeugen Jahrzehnte im voraus darauf hin, daß das Jahr 1914 den Anfang „des Abschlusses des Systems der Dinge“ kennzeichnen würde.
Erwachet 1973, 22. Januar Seite 8

Ist das die Wahrheit?

Die Wachtturmgesellschaft ist eine apokalyptische Endzeitreligion. Fälchlicherweise haben sie das Ende, Harmagedon, für Oktober 1914 vorausgesagt (Watchtower 1892). Dazu folgende Aussagen:

“...Wir erwarten 1925 zeugen der Rückkehr der der treuen Männer aus Israel zu werden, wenn sie vom Tode auferstehen, vollkommen wiederhergestellt und sichtbare Vertreter der neuen Weltordnung auf der Erde sind”
Millions Now Living Will Never Die, Seite 88 (Nur im Englischen erschienen)

“... Unser Herr sorgte für ein effektiveres Instrument für die verbleibenden Monate vor Harmagedon.” Der Wachtturm 1941, 15. September, Seite 216 (Nur im Englischen erschienen)

“Binnen kurzem wird noch in unserem zwanzigsten Jahrhundert ‘die Schlacht am Tage Jehovas’ gegen das neuzeitliche Gegenstück Jerusalems, die Christenheit, beginnen.” Die Nationen sollen erkennen, daß ich Jehova bin’ — Wie? (1971), Seite 217

Einige von dieser „Generation“ könnten bis zum Ende des Jahrhunderts leben. Aber es gibt viele Anzeichen dafür, daß das „Ende“ viel näher ist!
Der Wachtturm 1984, 1. März, Seiten 18,19

Das sich die Wachtturmvorhersagen als konsequent falsch erwiesen haben zeigt deutlich das Gott nicht durch diese Organisation agiert. Welchen Effekt haben diese Falschaussagen auf das Leben und Entscheidungen derer die ihnen gefolgt sind?

“Es erreichen uns Berichte das Brüder ihre Häuser und Besitztümer verkaufen und planen die letzten Tage dieses Systems im Pionierdienst zu stehen. Das ist sicherlich eine gute Möglichkeit seine Zeit und Mittel einzusetzen bevor dieses böse System bald enden wird.”
Unser Königreichsdienst May 1974, Seite 3 (Nur im Englischen erschienen)

Montag, 13. Januar 2014

Mein Austrittsbrief

25.09.2013

An die Personen, die mir nahe standen

Wer meine Entscheidungen nachvollziehen will, sollte diesen Brief gründlich bis zu Ende lesen, nur dann wird man verstehen warum ich so handle wie ich es gerade tue. Dann bin ich auch bereit, mich auszutauschen und eventuelle Fehler zu überdenken.

Einige haben sich nach meinem Befinden erkundigt, andere wollten mich zum Essen einladen und wieder anderen war es schlichtweg egal, dass wir uns nun über ein halbes Jahr nicht gesehen haben. Meine lieben Eltern haben es vorgezogen jetzt schon mal den Kontakt bis aufs Notwendigste abzubrechen, obwohl ich nicht im geringsten gesündigt habe.

Seit mir ein Ältester einer Nachbarversammlung erzählt hat, er habe mal einem Taufanwärter gefragt ob er wirklich mal geprüft hat, ob ihn seine Eltern nicht in einer Sekte großgezogen haben, keimte auch in mir der Gedanke ob es so wäre. Geprüft habe ich in der Tat nie irgendetwas. Alles was ich gelesen habe, hatte entweder nicht mit Religion zu tun oder war von der Wachtturmgesellschaft herausgegeben – wodurch ich nie die Gelegenheit hatte zu prüfen, ob das was ich mein ganzes Leben gelernt habe, überhaupt richtig ist. Gelernt habe ich immer, dass man gar keine anderen Quellen prüfen muss, weil die leitende Körperschaft das alles richtig von Gott gegeben aufschreibt oder aufschreiben lässt. Ihre Interpretation der Bibel wäre auf jeden Fall die “Wahrheit” und wenn man das aktuelle Verständnis ändert, leuchtete das Licht heller und wir glauben jetzt etwas anderes, es ist ja jetzt auch viel klarer, zumindest bis es wieder geändert wird.

Auch über Bereiche, über die die Bibel gar nichts sagt, gibt es klare Anweisungen wie ich mich zu verhalten habe, was ich zu tun und zu lassen habe. Warum? Weil es heidnischen Ursprungs ist. Was ich nie verstanden habe, war, dass wir nicht mit Getränken anstoßen dürfen (obwohl es ALLE mit denen ich zusammen war getan haben, wenn wir unter uns waren), weil früher damit Göttern zugeprostet wurde. Auf der anderen Seite muss aber jeder Zeuge Jehovas eine Krawatte tragen, die ihren Anfang im Militär fand.

“Die plausibelste Geschichte der Krawatte beginnt mit dem 30-jährigen Krieg (1618-1648). Damals waren mit die besten Krieger die Reiter aus Kroatien und haben für König Ludwig XIII gekämpft. Sie haben den Unterschied in diesem Krieg ausgemacht und wurden deswegen dem König präsentiert. Diese Kriegshelden trugen leuchtende Seidenbänder um den Hals. König Ludwig XIII war nicht nur modebewusst, sondern auch eitel und war somit diesem Stil der kroatischen Reiter sofort verfallen. Von diesem Punkt an war das Wort‚ Cravat (eine Ableitung des Wortes ‚ Croat’) geboren und wurde auch sehr schnell beliebt beim gesamten europäischen Adel.”
Quelle: http://www.krawattenspezialist.de/geschichte-der-krawatte


So oft wird mit zweierlei Maß gemessen. Hier ein Beispiel, welches meines Erachtens nicht so lange her ist und den Kern meiner Gedanken trifft:
Die Brüder in Malawie wurden in den 1990er Jahren schwer verfolgt, getötet, vergewaltigt und geplündert, weil sie keine Parteikarte erworben haben. Diese diente nur der Form, um zu sehen, ob sich jemand offiziell gegen den Putsch stellt. Zeugen Jehovas wurde aus Gründen der Neutralität verboten, diese Karte zu erwerben, was diese schlimmen Folgen hatte. Kurze davor hatte die WTG entschieden, dass Zivildienst für Zeugen Jehovas nicht in Frage kommt, weil es als Ersatz für den Wehrdienst gilt.
In Mexico musste man zu dieser Zeit wöchentlich ein Jahr lang eine Kriegsausbildung ableisten, um die keiner herumkam. Die Behörden waren aber bestechlich und viele Brüder wählten diesen Weg. Wie reagierte die WTG darauf? Sie billigte es, weil es ja nur eine Zahlung sei, als ob man eine Wahre kaufen würde.
Jeder sollte urteilen, ob das gerecht ist oder nicht.
Auch machen wir uns aus so vielen Sachen gar nichts und dann aus einer Mücke einen Elefanten. Mehrmals wurde darauf hingewiesen, dass Filme wie Harry Potter und die “Der Herr der Ringe”-Trilogie nichts für einen Zeugen Jehovas sind. Einige haben in so einer Diskussion ihr Dienstamt verloren. Auf der anderen Seite wurde gegen die schon in den 60er Jahren bekanntgewordenen “Star Wars” Filme meines Wissens kein Wort verloren. Nach ausreichender Prüfung kann ich sagen, dass sich die besagten Filme nicht im geringsten Unterscheiden was Magie, Zauberei, Krieg und Gewalt betrifft.
Und dennoch gibt es welche, die das eine verurteilen und das andere dulden, wobei die breite Masse einfach alles guckt und es einfach niemanden sagen und jenen verurteilen der ehrlich ist und diese Dinge mit seinem Gewissen vereinbaren könnte und anspricht.
Meine Entscheidung, die Zusammenkünfte nicht mehr zu besuchen. traf ich am 8. Dezember 2012 in den Abendstunden einer eiskalten Winternacht. Ich kam von einem Konzert nach Hause, ich darf bestimmt nicht sagen mit wem ich da war, weil ein Ältester dabei war und das bestimmt nicht ganz vorbildlich war. Ich hatte zuvor eine kleine Meinungsverschiedenheit mit meiner Frau, aus der wir beide nicht so recht herausfanden.

Auf jeden Fall lag ihr etwas schwer auf dem Herzen und wir hatten Freunde zu Besuch. Wir zogen uns zurück, um zu reden und ich habe nicht lange gebraucht, um herauszufinden was ihr eigentlich so zu schaffen machte. Wir unterhielten uns bestimmt zwei Stunden über Zeugen Jehovas und wie fertig sie das ganze Vorbildlichsein, der Druck, der Stress und die Heuchelei machen. Ich habe angefangen, Dinge die ich für Selbstverständlich nahm oder die ich nie aus einem anderen Blickwinkel betrachtet hatte, in einem völlig neuen Licht zu sehen. An dieser Stelle wurden mir wirklich die Augen geöffnet und ich begann, wahrscheinlich wirklich zum ersten Mal in meinem Leben über meinen Glauben nachzudenken. Ich dachte nach über Dinge wie das eine sagen und das andere tun, Menschen die eine andere Meinung haben, zu verachten und auszuschließen, Umgangsverbot, die Ältesten, die mir den Kontakt zu A. (meiner Frau) unter Androhung von Bezeichnung verboten hatten (einem „Ausschluss light“, wie ich es gern nenne). Darüber, dass wir davon überzeugt sind die absolute Wahrheit zu haben und alle anderen Religionen – wirklich alle anderen – falsch liegen. Auf einmal klang für mich doch alles nicht mehr so nach harmonisch zusammengefügt in Liebe.
Meine ersten Gedanken am nächsten Morgen auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt waren, dass dies alles gerade gar nicht passiert. Genau in der Situation, in der du jetzt steckst, wolltest du doch niemals sein, so einer der zweifelt, der Jehova infrage stellt, ein Abtrünniger.
Auf der anderen Seite spürte ich eine absolute Erleichterung, obwohl ich doch gerade mal ein paar Stunden eine Alternative zu meinem bisherigen Leben aus Predigtdienst, Versammlung und Vorbereitung in Betracht zog.
Ich fühlte einfach, dass ich diese Veränderung in meinem Leben brauche. Ich fühlte mich glücklich, erleichtert und zufrieden.
Doch ein Gewitter zog in meiner heilen Zukunftsgedankenwelt auf: Was ist mit deiner Familie und deinen Freunden? Mir war klar, wenn ich in meinem Leben eine Veränderung wollte, wird das ein harter Kampf, doch ich war bereit diesen Weg zu gehen. Ich wollte keine Angst mehr haben, etwas falsch zu machen und mich dann vor Ältesten rechtfertigen zu müssen. Ich wollte mich nicht mehr beeinflussen lassen, wie ich mir die Zukunft vorstelle, wie ich meine Freizeit gestalten will, was ich für Musik gut finde, welche Filme ich gucken möchte, was ich mal arbeiten möchte und ich möchte einfach nicht mehr als billiger Gebäudereiniger arbeiten. Nein, ich möchte studieren und Menschen helfen. Ja, ich will höhere Bildung und ich glaube nicht, dass mich diese von Gott entfernt. Ich bin davon überzeugt, dass mich mehr Wissen auch näher zu ihm bringt.
Der Grundstein war gelegt. Ich fing an zu forschen – und zwar wirklich zu forschen. Ich ließ andere Gedanken wirken, akzeptierte sie, respektierte sie.
Es folgte eine Zeit des Erwachens. Ich blühte regelrecht auf. Ich war motiviert, begann zu argumentieren, zu diskutieren, bildete mir eine eigene Meinung. Ich fing an, mich selbst in einem anderen Licht zu sehen. Zum ersten Mal begriff ich, dass ich nicht alles können und wissen muss, dass ich Fehler machen darf und selber aus diesen lernen kann. Ja, Fehlentscheidungen gehören nun einmal zum Leben dazu und ich kann selbst erkennen, welche Lehre ich daraus ziehe und welches Lehrgeld ich bezahlen muss. „Sich selbst reflektieren“, dieser Begriff war für mich neu, was sollte das denn sein? Ich weiß es heute immer noch nicht, aber ich begreife mich und meine Umwelt mehr. Ich weiß, dass ich mich selber akzeptieren muss, mit mir ins Reine kommen muss. Dass ich erkennen muss, was mich wirklich glücklich macht. Ja, mich selbst zu lieben, das muss ich lernen und das ist vielleicht leichter gesagt als getan. Früher konnte ich nicht „Nein“ sagen, ich tat alles was von mir verlangt wurde ohne drüber nachzudenken. Ohne mich zu informieren, zu hinterfragen oder ausreichend zu planen. So kam es oft vor, dass ich über meine Fähigkeiten hinaus Dingen zugestimmt habe, die ich nicht schaffen konnte und Ärger bekam, wenn ich sie nur unzureichend erfüllt hatte.
So erging es mir als ich Gebietsdiener der Versammlung wurde. Diesen Posten wollte ich schon immer haben und schon Jahre früher habe ich davon geträumt, Gebiete einzuteilen und zu vergeben und Ordnung ins Chaos zu bringen. Ich war überglücklich, als es soweit war. Doch dann der Schock, ein Ältester, sogar ein Freund und Familienmitglied hatte die Oberhand über das Projekt und schon war es aus mit meinen Träumen. Ich sollte das ganze Versammlungsgebiet neu einteilen. Soweit so gut, das wollte ich ja auch, nur ich sollte ALLE Klingeln der Häuser zählen und sie in gleichgroße Gebiete einteilen. Die Arbeit begann am Computer und machte mir Spaß. Ich war richtig motiviert, doch dann ging es ans Zählen. Ich habe für die ersten drei Gebiete über drei Stunden gebraucht, es war kalt und schon hatte ich keine Lust mehr. Ich bat den Ältesten darum, mir noch einen Bruder mit ins Boot zu holen, damit wir uns die Arbeit teilen könnten, aber er lehnte ab.

Man beachte: Ich hatte zwei Teilzeitjobs, stand im Pionierdienst (also 70 Stunden im Monat im Predigtdienst), war Dienstamtgehilfe und somit mehr Aufgaben und ich durfte die ganze Zählaktion nicht als Dienstzeit zählen. Und nun erklär mir mal, wie man das mit Anfang Zwanzig als Jugendlicher schaffen soll, ohne zu erschöpfen und die ganze Sache hinschmeißen zu wollen.
Die Idee mit dem Hinschmeißen kam schon kurz danach und ein halbes Jahr nach der Sache war es eigentlich schon um mich geschehen. Ich konnte oder wollte es nur noch nicht einsehen, aber ich steckte schon mittendrinn. Da erreichte mich auch noch ein Anruf von dem Ältesten, der mit mir die Gebiete machte. Er fragte mich warum ich mit meinen Predigtdienststunden soweit hinterherhänge, wie großartig. Ich war so sauer.
Ich glaube, in dieser Zeit lernte ich A.kennen. Sie war etwas Besonderes, dass wusste ich als ich Ihr Bewerbungsfoto im Büro sah. Und ja, sie war wirklich etwas Besonderes. Obwohl ich Frauen gegenüber eher schüchtern bin, wollte ich diese Frau unbedingt kennenlernen. Ich habe sie mit eingearbeitet und wir haben erzählt und erzählt, über alles Mögliche: Filme, Bücher, Studium, Arbeit und Belanglosigkeiten. Und wir haben uns verstanden, ja es war sogar schön mit ihr. Mir fällt gerade ein, dass sogar an unserem ersten gemeinsamen Arbeitstag meine Schwester und mein Schwager, der Älteste, ins Café kamen.
Die Zeit nahm ihren Lauf und A. besuchte mich immer öfter in meiner Schicht, sie blieb mehrere Stunden einfach bei mir und wir erzählten. Sie lud mich ein, etwas mit ihr und ihren Freunden zu unternehmen. Mein christliches Zeugen Jehovas Gewissen ließ das nicht zu und ich sagte immer kurz vorher ab.
An einem Tag sagte sie, dass sie gern in eine neue WG umziehen würde. Spaßeshalber schlug sie vor, dass wir ja zusammenziehen könnten. Ich war so hin und her gerissen. Erst in dieser Zeit fing ich an, seltener in den Predigtdienst zu gehen und Stunden aufzuschreiben, die ich gar nicht gegangen bin, um mehr Zeit mit ihr verbringen zu können. Wir verbrachten jetzt auch außerhalb der Arbeit Zeit miteinander. Ich besuchte sie und wir besuchten zusammen ihre Kommilitonen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.


Im Dezember 2010 kam ein verhängnisvoller Abend, der mein ganzes Leben verändern hätte können, wenn ich mich hätte dazu durchringen können. Ich stand vor dem Spiegel völlig aufgewühlt aus Sorge vor Konsequenzen, die sicherlich bald kommen würden und vor Geldproblemen die ich hatte.
Mein Plan war alles, was Zeugen Jehovas betrifft, hinzuschmeißen und mir eine richtige Arbeit zu suchen, um meine Schulden loszuwerden, mit A. zusammenzuziehen und einfach glücklich zu werden. Aber an diesem Abend entschied ich mich dagegen. Aber einen Teil meines Planes wollte ich durchführen. Ich wollte mit dem Pionierdienst aufhören, um mehr Zeit für mich zu haben und um mir eine neue Arbeit zu suchen.
Tags darauf war ich mit meinen Eltern verabredet, wir fuhren ins Solebad in Schönebeck und ich erzählte Ihnen meine Pläne.
Alles was meine Eltern dazu sagen konnten, war, dass ich nicht mit dem Pionierdienst aufhören soll und dass wir das schon auf die Reihe kriegen, vielleicht mit einem Kredit. Hauptsache nicht mit dem Dienst aufhören, damit ja keiner sein Gesicht verliert. Dass ich gar nicht reich werden wollte, sondern nur mein Leben ordnen wollte, hat sie nicht interessiert. An dem Tag habe ich viel über A. und ihre Freunde erzählt und meine Eltern meinten, ich solle ja vorsichtig sein und nicht so viel Zeit mit Weltmenschen verbringen.
Also musste ein Plan B her. Ich wollte A. natürlich nicht verlieren. Sie hatte schon so viel für mich getan – ohne es zu wissen. Ich lernte achtsamer mit Geld umzugehen (ein Manko, das ich bis heute habe). Ich wurde offener und ja, wie soll ich es sagen, ich wurde toleranter. Dennoch tat ich viel in und für die Versammlung und unweigerlich sprach ich mit A. über meinen Glauben. Dass sie schnell als Zeugin Jehovas getauft wurde, ist allen bekannt, wenigen wird bekannt sein welchen schweren Weg wir zu gehen hatten.
Die Monate vergingen und es wurde wärmer. Ich besuchte sie in Ihrer Schicht, sie besuchte mich in meiner und wir trafen uns regelmäßig und gingen an den Fluss, in den Park, an den H...platz und zu ihr. Erst zögerlich, dann doch jeden Sonntag schlich ich mich aus meiner WG nach dem Filmeabend mit Freunden und fuhr ins Flower Power zum Livemusikabend, zu ihr. Was für eine spannende Zeit das doch war… irgendwie wie ein Abenteuer, aber nicht ohne Folgen. Abenteuer hin oder her ich musste, um der Person nahe zu sein, die ich sehr mochte, alle die ich kannte, belügen. Besonders schwer traf das Familie T. und Familie S., die ich zu meinen engsten Freunden zählte. Dennoch musste ich an mich denken. Ich wollte eine Freundin, die anders ist, die zu mir passt. Ich wollte Bestätigung, ich wollte Nähe. Ich wollte küssen und geküsst werden. Ich wollte echte Liebe. Und zu diesem Zeitpunkt wollte ich ihre Liebe. Das war aber alles andere als einfach, denn bei Zeugen Jehovas ist man nie unbeobachtet...
Anfang April waren wir dann zusammen, die ganzen für mich schönen romantischen Details haben in diesem Brief nichts zu suchen.
Eines Tages waren wir beide im Café und ich bekam einen Anruf vom Koordinator der Ältesten, dass er sich gern mit mir unterhalten würde. Ich hatte so viel Angst, dass ich gleich hingefahren bin. Es ging darum, ob eine Frau in meinem Leben eine größere Rolle spielt und dass, wenn sie nicht aus der Versammlung ist, ich natürlich kein Diener mehr sein könne. Nach meinem Verständnis schlug er mir vor, mein Dienstamt aufzugeben, alles zu regeln und wenn ich wieder vorbildlich wäre, könnte ich mein Dienstamt sogar zurückbekommen.
Dieser Vorschlag wurde aber später “richtiggestellt”. Ich stand also jetzt vor der Wahl: Erstens Pionierdienst und Dienstamt aufgeben und mehr oder weniger geheim mit A. zusammen zu sein oder den Kontakt mit A. abzubrechen bis sie getauft ist. Am Abend saßen wir an der Elbe und bliesen Trübsal. Sie wollte das nicht von mir verlangen und sie war so ehrlich, mir zu sagen. dass sie nicht wisse was in einem Jahr (wenn sie getauft sein könnte) sein wird und ob sie dann überhaupt noch Gefühle für mich hätte. Und wir beschlossen erstmal genauso weiterzumachen wie bisher. Bis zu dem Tag der als “Black Friday” wohl für immer in unseren Köpfen bleiben wird. Der “Black Friday” ging eigentlich schon am Donnerstagabend los. Kurz vor der Zusammenkunft sagte mir der Koordinator, dass wir uns nach der Versammlung nochmal treffen müssen. Was da passiert ist, war für mich grausame seelische Qual. Nicht nur das Gespräch an sich, auch das ich nicht wusste, worum es wirklich ging, hat mich schon im Vorhinein mürbe gemacht. Der zweite Älteste, der mit anwesend sein sollte, mein Schwager, sagte mir kein Sterbenswörtchen.
Was folgte war ein Kreuzverhör. Ich musste alles offenlegen, was mit A. zu tun hatte. Ich musste, um meiner Bezeichnung zu entgehen, jeglichen Kontakt (keine Briefe, Anrufe, SMS, E-Mail, sogar auf Arbeit) mit A. abbrechen. Ich durfte ihr das nicht mal persönlich sagen. Mein Einwand, dass wenn A. etwas mit Leuten aus der Versammlung – also meinen Freunden, die sie ja durch mich kennt – etwas unternehmen will und ich nicht dabei sein darf (und das wurde mir wortwörtlich verboten) bin ich ja so gut wie ausgeschlossen, wurde nicht akzeptiert. Am Ende konnte ich eine Art Abschieds-E-Mail herausschlagen, von der sie aber eine Kopie wollten. Ich schrieb ihr zwei. Eine die die Ältesten bekamen und eine weitere, in der ich mich für all das entschuldige, was ich zuvor geschrieben hatte und ihr meine Liebe versicherte.
Was das Ganze so schlimm gemacht hat, war die Tatsache, dass wir uns eigentlich nach der Versammlung treffen und uns einen schönen Abend machen wollten. Daraus wurde nichts. Während des Gesprächs konnte sie mich natürlich nicht erreichen. Danach war ich so fertig, dass ich ihr nur geschrieben habe, dass ich ihr morgen früh schreiben werde und mein Handy ausgemacht. Dann bin ich nach Hause gefahren und habe die ganze Nacht geweint. Ihr erging es nicht wesentlich besser. Sie hat sich in einer Bar abgeschossen und bei einem Kumpel geschlafen. Am nächsten Tag war der eigentliche “Black Friday”. Früh erreichte sie meine E-Mail und ich habe versucht, ihr in weiteren E-Mails das Ganze zu erklären. Ich dachte ja, dass dieses ganze Verfahren richtig sei und ich habe versucht, sie zu beruhigen. Wir trafen uns kurz eine Stunde vor Schichtbeginn. Ich kam mir so abscheulich und angewidert vor, der Person, die ich so liebte, so etwas anzutun… ich verfluchte mich dafür. Wie grausam das Ganze war, kann ich gar nicht in Worte fassen, will ich gar nicht. Es war für sie so schlimm, dass ich sie ablösen musste. Eine Kollegin hatte gemeint, ich sollte sie nach Hause schicken. Den Freitag habe ich sie nicht mehr gesehen.
Aber Liebe findet ja bekanntlich ihren Weg. So kam es, dass wir uns am Samstagabend bei ihr getroffen haben. Wir haben über ihren “Hirtenbesuch” gesprochen, den sie von den beiden Ältesten bekommen hatte und in dem ihr gesagt wurde, dass sie wie die fremdländischen Frauen aus biblischer Zeit sei. Sie wurde so fertig gemacht, dass sie den Besuch in einer E-Mail an mich als grausam bezeichnete. Wir haben an diesem Tag beschlossen, uns ab und zu heimlich zu sehen. Aus ab und zu wurde jeden Tag und heimlich ging nicht – es war Sommer wir mussten einfach raus. Das Ganze ging so bis September.
Die Ältesten beschlossen, mir die Dienstämter wegzunehmen mich aber nicht zu bezeichnen, weil A. schon einen Monat später zur Taufe angemeldet war und es damit eh aufgehoben wäre. So machte ich allen was vor. Warum? Weil die Ältesten den Rat der Bibel ausführen und die Versammlung rein erhalten wollten, auf Kosten unserer Psyche. Noch heute ist das Ganze nicht spurlos an uns vorbeigegangen, heute bin ich nur noch wütend. Etwas so Schönes wie sich zu verlieben, eine rosarote Brille aufzuhaben, hoffnungslos romantisch zu sein und sich Stück für Stück näher kennen zu lernen wurde uns genommen. Wir verbrachten jede freie Minute miteinander. Irgendwann schlief ich bei ihr und fuhr nach Hause bevor der Wecker meines Mitbewohners klingelte. Ich parkte mein Auto in der Nebenstraße damit ich nicht gesehen würde. Und falls ich gesehen worden wäre, hätte ich sagen können, dass ich bei einem Bruder war, der am Ende der Straße wohnte. Ich dachte, dass alles besser werden würde, wenn A. getauft würde, aber so war es nicht. Einen Tag nach ihrer Taufe fuhren wir mit einigen Brüdern einer anderen Versammlung ins Bethel Selters. Am Abend wollten wir noch ein wenig spazieren gehen und liefen in die Stadt. Nach ungefähr einer Stunde bekam ich einen Anruf, wo wir denn wären und dass es nicht so gut sei, wenn wir allein unterwegs wären. Wir sollten doch aufpassen, dass nichts passiert. Ideale Bedingungen, um jemanden kennenzulernen, oder nicht?. Unser Leben hatte sich nicht groß geändert, außer dass ich jetzt offiziell zu A. konnte. Wenn ich sagte, dass wir nie allein wären, weil A. in einer 3er WG wohnte, war das für die meisten kein Grund, beruhigt zu sein. Ich durfte mir anhören, dass es ja Weltmenschen seien, die gar nicht solche hohen Moralvorstellungen hätten. Zu Freunden gehen war nicht drin, viele hatten sich entschlossen, nichts mit uns machen zu wollen. So auch mein Schwager, der bereits im September zu mir gesagt hatte, dass er auf seinen Ruf achten müsse und sich nicht mit meinen Handlungen identifizieren will. Wir hatten mit einem weiteren Freund geplant, zur IAA nach Frankfurt zu fahren. Ein paar Tage vorher hat er sich mit mir getroffen und mir verkündet, er würde nicht mitkommen und auch sonst nichts mit mir unternehmen wollen. Wenn ich weiter in der Versammlung neben ihm sitzen wollte, könnte ich das machen, es würde aber nicht von ihm ausgehen. Der andere Bruder sagte dann ebenfalls ab. So stand ich da. Familie T. hat sich ähnlich entschieden und so verging der Alltag, dass ich zu A. fuhr und wir Zeit miteinander verbrachten. Ich versuchte in der Versammlung so vorbildlich zu sein, wie es nur ging, aber ein Schatten lag über mir und ich konnte machen was ich wollte, ich kam nicht weiter. Ich durfte keine Vorrechte wahrnehmen, ja noch nicht einmal Mikrofone reichen oder an der Soundanlage sitzen. Ab und zu mal eine Lesung oder ein kleiner Vortrag… das war alles. Als unser Koordinator dann aber Hilfe brauchte, um mit einem englischsprachigen Bruder Dokumente auszufüllen und etwas über seine derzeitige Situation herauszufinden, da war ich wieder gut genug, das konnte ich dann wieder machen, obwohl das Aufgaben der Dienstamtgehilfen und Ältesten sind.
Irgendwann stand der Termin für unsere Hochzeit fest und wir durften nach einigen Gesprächen und Drängen meiner Eltern eine Ansprache im Königreichssaal halten lassen. Unsere Feier sollte aus der Familie, Kommilitonen und Freunden von A. und meiner Familie und einigen Freunden bestehen. Selbst das fanden einige komisch, dass so viele Weltmenschen dabei sein würden. Merkwürdigerweise sagten einige kurz vorher ab. Selbst die Schwester, die mit A. studiert hatte, sagte erst ab, dann zu und dann wieder ab, was schon eine Enttäuschung war. Eine sehr spannende Situation hatten wir vor der Hochzeit noch: Wir wollten einen Bruder einladen, der inzwischen eine weltliche Freundin hatte und ich sollte jetzt entscheiden, ob er kommen darf oder nicht. Verschiedene Leute gaben mir zu verstehen, dass es nicht angebracht wäre und ich unterhielt mich mit ihm darüber.
Als ich merkte, dass er Sachen tat, die nicht in die Versammlung passten, besprach ich das mit A. und einem Ältesten und lud ihn wieder aus. Später kam der Älteste, der Koordinator, auf mich zu und wollte noch Einzelheiten wissen und er gab mir zu verstehen, dass ich A. mit so etwas nicht konfrontieren solle, weil sie noch so jung in der Wahrheit sei.
Das hat mich absolut geschockt: Ich darf mit meiner Frau über bestimmte, nicht einwandfreie Themen nicht reden, um sie nicht zu beunruhigen? Und was ist mit mir? Wenn mich etwas beschäftigt, möchte ich das doch mit ihr besprechen können. Auch wenn das aufzeigt, dass in der Versammlung viel Mist passiert. Und wenn es dazu führt, dass es ein schlechtes Bild auf die Versammlung wirft dann, ist das eben so, es wäre ja keine Lüge sondern die Wahrheit. Die Wahrheit, von der alle reden, immer ehrlich sein, selbst etwas zu verschweigen ist eine Lüge.
Aber egal – unser einziger Gedanke war der, dass nach der Hochzeit endlich alles besser werden würde und wir einfach unser Leben leben könnten. Man könnte sagen, dass es auch so war. Das Eheleben hatte vieles verändert. Es ist nicht alles einfach gewesen, ich will aber auch nicht sagen, dass es eine Qual war, doch haben wir einfach viel zu früh geheiratet. Wir lernten uns weiter kennen, aber auf andere Weise. Ich fand heraus, was es wirklich heißt, bulimisch zu sein. A. hatte davon erzählt, doch konnte ich damals nicht die Ausmaße des Ganzen erahnen. Ich stelle mir vor, dass wenn wirklich die ganze Zeit ein Aufpasser bei uns gewesen wäre, ich noch nicht einmal das erfahren hätte.
Und das wäre auch verständlich gewesen, wer würde schon von einer schlechten Angewohnheit oder einer unangenehmen Krankheit vor einer dritten, nicht vertrauten Person erzählen?
Von der Hochzeit bis Dezember passierte nicht so viel, dass es hier erwähnenswert wäre. Wir haben von vielen aus der Versammlung und von Freunden tolle Geschenke bekommen und dafür möchte ich mich bei allen nochmal herzlich bedanken. Kleine Dankeskarten hat es gegeben, aber ich kann mir vorstellen dass nach unserem Rückzug keiner Wert darauf gelegt hätte, eine solche zu bekommen.
Nur falls bei dem einen oder anderen der Gedanke aufkommt, es war nicht geplant, dass wir uns ein paar Monate nach der Hochzeit zurückziehen und ich für meinen Teil ziehe mich nicht von Menschen zurück sondern von der Wachtturmgesellschaft. Deshalb freue ich mich sehr über die vielen Geschenke, kann mich aber nicht so bedanken wie ich es vorhatte.
Dabei fühle ich mich auch nicht schlecht, denn ich folge keinen Regeln die besagen, keinen Umgang mehr mit anderen Menschen zu haben und man schenkt ja, weil man sich für den anderen freut und nicht, weil man etwas zurückerwartet. Geschenke sind ja nicht an Bedingungen geknüpft – wie zum Beispiel in der gleichen Organisation tätig zu sein –, ansonsten müsste man nochmal darüber nachdenken, was ein Geschenk ausmacht.
Ich habe in diesen sieben Monaten angefangen mich zu informieren, um meine Entscheidungen auch zu begründen und für mich die Gewissheit zu haben, dass das was ich tue für mich das richtige ist. Als Zeuge Jehovas ist es verboten sich mit Aussteigern zu befassen und ihre Literatur zu lesen. Dies wird immer damit begründet, dass sie gar kein richtiges Bild vermitteln von dem, was sie meinen erlebt zu haben. Das Ganze wird so gut vermittelt, dass man richtig Angst bekommt sobald etwas Schlimmes über Zeugen Jehovas gesagt wird. Nur würde ich es besser finden, wenn man sich genau darüber informieren und selbst erkennen könnte, ob das alles gelogen ist oder nicht. Denn, wenn nichts an den Argumenten dran wäre, würde sich das von selbst aufdecken und jeder würde erkennen, dass da nichts dran ist. So bleibt immer eine Frage im Raum, die nie geklärt werden wird, bis jemand wie ich in eine Situation kommt und zweifelt.

Mein Austrittsbrief Teil 2

Die WTG hat öfter als ich es je vermutet hatte Berechnungen angestellt wann das Ende kommen würde, nämlich 1874, 1914, 1915, 1916, 1918, 1925, 1975. Oft wurde mir gesagt, dass es lediglich Vermutungen gewesen seien und keine definitive Aussage. Jeder wüsste doch, dass niemand Datum und Uhrzeit wisse. Aufgrund dieser Berechnungen haben viele alles aufgegeben, um noch die letzten Tage im Predigtdienst zu verbringen. Als das vermeintliche Ende ausgeblieben ist, haben viele den Zeugen Jehovas den Rücken gekehrt.
Um die verbliebenen Mitglieder zu beruhigen gab man die Schuld den Aussteigern, obwohl ganz deutlich gesagt wurde, dass das Ende kommen würde:
w68, 15.11., S. 691:

„Sollten wir... annehmen, dass im Herbst 1975 die Schlacht von Harmagedon vorüber sein...
wird? Vielleicht... . Der Unterschied mag höchstens einige Wochen oder Monate,
keinesfalls Jahre ausmachen. ... Es ist nicht an der Zeit, mit dem Gedanken zu spielen, Jesus
habe ja gesagt: „Von jenem Tag oder jener Stunde hat niemand Kenntnis... .“

Vortrag von Konrad Franke, Leiter des deutschen Zweiges der Wachtturmgesellschaft;
am 20.Januar 1968 in Hamburg:

„Doch werden bestimmt welche sagen: ... Die Gesellschaft ... hat doch auch gesagt „es könnte
sein“. Und das ist eigentlich eine Verfälschung des Sachverhalts! Wenn wir vom Jahre 1975
sprechen und ... dass in diesem Jahr 6000 Jahre menschlicher Geschichte zu Ende sind, dann
[hat] ... die Gesellschaft nicht den geringsten Zweifel...! [Hat] ... die Gesellschaft gesagt... „es
könnte sein“...? Das hat sie nie gesagt! Das steht außer Zweifel fest! Wie kommt es..., dass wir
diesbezüglich Zweifel hegen? Trauen wir dem Sklaven nicht mehr? ... Wenn ... 1975 im
Frühjahr die 1000 Jahre beginnen, dann dürfen wir doch wohl annehmen..., dass Harmagedon
dann nicht nach dem stattfindet, ... das gibt’s nicht. Das wissen wir doch wohl...!“

Unser Königreichsdienst (englische Ausgabe),

Mai 1974: „Das Ende des Systems ist so nahe... .
Es erreichen uns Berichte von Brüdern, die ihre Häuser und Eigentum verkauft haben und planen
den Rest ihrer Tage in diesem alten System im Pionierdienst zu verbringen. Das ist sicherlich
eine schöne Art die verbleibende Zeit zu verbringen, bevor dieses böse System endet.“

Und nur wenige Jahre später das:

*** w80 15. 6. S. 17 Abs. 5 Wähle den besten Lebensweg ***

[Es] wurden erhebliche Erwartungen bezüglich des Jahres 1975 geweckt. Es wurde damals und
auch später erklärt, dies sei lediglich eine Möglichkeit.

*** w76 15. 10. S. 633 Abs. 15 Eine sichere Grundlage für unser Vertrauen ***

Es ist aber nicht ratsam, unser Augenmerk auf ein bestimmtes Datum zu richten und alltägliche
Dinge zu vernachlässigen, die wir als Christen normalerweise tun würden oder die wir und unsere
Familie wirklich brauchen. ... Falls jemand enttäuscht worden ist, weil er nicht diese
Einstellung hatte, sollte er sich jetzt bemühen, seine Ansicht zu ändern, und sollte erkennen,
dass nicht das Wort Gottes versagt oder ihn betrogen und enttäuscht hat, sondern dass sein
eigenes Verständnis auf falschen Voraussetzungen beruhte.

Unfassbar!
Ein sehr schöner Beweis dafür, dass hier eindeutig gelogen wurde. Aussagen wie: “nicht den geringsten Zweifel” sind keine Möglichkeiten, wie es im Wachtturm von 1980 heißt. Jetzt waren auch noch die treuen Zeugen Jehovas selbst Schuld.

Es geht mir nicht darum, dass Berechnungen angestellt wurden, sondern dass jegliche Verantwortung nach dem Ausbleiben abgeschoben wurde und Ausreden erlogen wurden, daran gibt es nichts zu Zweifeln.

Aber das ist noch nicht alles. Je öfter man verschiedene Ausgaben miteinander vergleicht desto öfter fallen Widersprüche auf. Mir wurde immer gesagt, die Bibel und die WTG wiedersprechen sich nicht und die, die es behaupten seien nur Zweifler. Aber dem ist nicht so. Ständig trifft man auf Aussagen wie diese:

*** w94 15. 2. S. 6 Sind Jehovas Zeugen eine Sekte? ***

Sektenmitglieder kapseln sich oft von Angehörigen, Freunden und sogar von der
Gesellschaft im Allgemeinen ab. Ist das bei Jehovas Zeugen der Fall? ... sie leben weder in Kommunen,
noch kapseln sie sich von Verwandten und anderen ab.

Noch in derselben Ausgabe heißt es:

*** w94 15. 2. S. 24 Wahre Abstand, wenn Gefahr droht! ***

Wir sollten uns auch vor vermehrtem Umgang mit Weltmenschen hüten. Dabei könnte es sich um
Nachbarn, Schulfreunde, Arbeitskollegen oder Geschäftspartner handeln.

Außerdem:

*** w02 15. 10. S. 27 Fragen von Lesern ***

Zwar fühlen wir uns Menschen, die sich zu einem anderen Glauben bekennen, nicht überlegen, doch
hüten wir uns davor, geselligen Umgang mit ihnen zu pflegen... .

Weitere Beispiele:

Kindeswohl und Elternverantwortung,2. Auflage 2000, S. 4f.:

„Bei Fragen zu Glaubensinhalten einer Religionsgemeinschaft muss notwendigerweise
ebenfalls deren eigene Auffassung berücksichtigt werden, so wie es zum Beispiel
auch erforderlich ist, sich über das Programm einer Regierungspartei nicht ausschließlich bei
den konkurrierenden Oppositionsparteien und/oder ehemaligen Parteimitgliedern zu informieren.“


*** w84 15. 8. S. 31 Fragen von Lesern ***

■ Warum lehnen Jehovas Zeugen es ab, ihre Bibelstudienhilfsmittel gegen religiöse Schriften anderer auszutauschen?

Die Zeugen ... haben ... bereits zahllose Stunden dafür eingesetzt, die Wahrheit des Wortes Gottes zu
erforschen... . ... Sie haben beträchtliche Grundkenntnisse über
die Glaubenslehren der in ihrer Umgebung vertretenen Religionen. In [ihren] Abhandlungen ...
wird der Gegensatz zu den genauen Lehren der Bibel aufgezeigt.
... Daher wäre es sowohl Waghalsigkeit als auch Zeitverschwendung, wenn Jehovas Zeugen
religiöse Literatur, die der Täuschung dienen soll, annehmen und sich damit auseinander setzen würden.

Kindeswohl und Elternverantwortung, 2. Auflage 2000, S. 37f.:

„Eine religiös gemischte Erziehung kann sich positiv auf das Kind auswirken, solange sich die Eltern gegenseitig die nötige Toleranz und die gebührende Achtung nicht versagen… Herrscht dieser Geist der Offenheit und des gegenseitigen Respekts vor, kann das Kind Nutzen aus der sittlichen und religiösen Erziehung beider Eltern ziehen… Kinder, die in religiös gemischten Familien aufwachsen, werden aufgefordert, ihre Eltern sowie deren religiöse Überzeugung zu respektieren… Dadurch wird dem Kind die Freiheit eingeräumt, an den religiösen Handlungen beider Eltern teilzunehmen, ohne … in einen Loyalitätskonflikt zu geraten.“

Aber:
km 8/02 S. 3 Abs. 3-7 Christliche Loyalität bekunden, wenn ein Verwandter ausgeschlossen ist***

Das heißt, dass loyale Christen keine religiöse Gemeinschaft mit jemandem haben, der aus der
Versammlung ausgeschlossen wurde. ... Die früheren geistigen Bande sind völlig aufgelöst
worden. Das trifft selbst auf seine Angehörigen zu, auch auf die im engsten Familienkreis. ... Wenn zum
Beispiel dem Mann die Gemeinschaft entzogen worden ist, wird es seiner Frau und den Kindern nicht recht sein, dass er ein Familienstudium durchführt oder die Familie beim Bibellesen oder im Gebet leitet.
Christliche Gemeinschaft der Zeugen Jehovas vs. Bulgarien; Council of Europe,
3. Juli 1997, Az. 28626/95:

„In Bezug auf die Ablehnung der Bluttransfusion unterbreitet die antragstellende
Gemeinschaft, dass es keine religiösen Sanktionen für einen Zeugen Jehovas gibt, der
beschließt, eine Bluttransfusion anzunehmen.

Pressemitteilung der Watch Tower Bible & Tract Society vom 27. April 1998:

„Die Vereinbarung schließt auch die Anerkennung der Freiheit einer jeden Person ein, die von ihr gewünschte medizinische Behandlung zu wählen. ... Die Bedingungen
der Vereinbarung bedeuten keine Änderung der Lehre der Zeugen Jehovas.“

Im Gegenzug:

w61 15.03., S. 190,191:

„Nach dem Gesetz Moses, dessen Vorschriften künftige Gesetze vorschatteten, muss der
Empfänger einer Bluttransfusion durch die Ausschließung oder einen
Gemeinschaftsentzug vom Volke Gottes abgeschnitten werden.“

Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, Ausg. 1991, S. 92, 95:

„Entfernt reuelose Missetäter aus Eurer Mitte. ... Missetaten werden immer häufiger
begangen und nehmen an Verderbtheit zu... . Die Heilige Schrift sagt deutlich, dass Jehova
seinem Volk bestimmte Handlungen verbietet; die Brüder müssen Jehovas gerechte Maßstäbe
bezüglich folgender Dinge hochhalten: ... Das Versäumnis, sich des Blutes zu enthalten.“

Ich habe noch nie gehört oder gelesen das jemand nicht nach einer Bluttransfusion ausgeschlossen wurde, aber 1997 wurde gesagt, dass es keine Sanktionen gebe, somit ja eigentlich zulässig sein sollte. Aber wenn das bekannt würde, könnte ja jeder eine Bluttransfusion machen. Aber das wird wohl nicht gewünscht.


*** w88 15. 2. S. 4 Was bedeutet es, ehrlich zu sein? ***

Durch das, was wir sagen, wollen wir bestimmt den „Gott der Wahrheit“ nachahmen und nicht den
„Vater der Lüge“ (Psalm 31:5; Johannes 8:44). Skrupellose Menschen mögen durch
doppelzüngiges Gerede Tatsachen entstellen und andere täuschen. Doch wer seinen Nächsten belügt,
liebt ihn nicht. Und Lügner haben keine Zukunft.

An anderer Stelle wird gesagt:

*** g00 8. 2. S. 21 Ist eine Lüge durch irgend etwas zu rechtfertigen? ***

Wahrheitsliebend zu sein bedeutet natürlich nicht, dass man verpflichtet ist, jedem bestimmte
Informationen preis zugeben, der danach fragt. … Treue Männer und Frauen, die in der Bibel erwähnt
werden, wie Abraham, Isaak, Rahab und David waren ebenfalls klug und vorsichtig, wenn sie es mit
potentiellen Feinden zu tun hatten ... [und] sind es daher wert, nachgeahmt zu werden.

*** it-2 S. 236 Lüge ***

Das Gegenteil von Wahrheit. Das Lügen schließt im allgemeinen eine Falschaussage gegenüber einer
Person ein, die berechtigt ist, die Wahrheit zu wissen, mit der Absicht, sie oder jemand anders zu
täuschen oder ihr bzw. dem anderen zu schaden.

“Man beachte die feine Abstufung: Wenn jemand „berechtigt ist, die Wahrheit zu wissen...“.
Wahrheit wird damit absolut relativ, so wie es in der Welt üblich ist:
(Johannes 18:38) . . .Pilạtus sagte zu ihm: „Was ist Wahrheit?“. . .

(Aus dem offenen Brief: “Tue das was ich sage, aber sage nicht was ich tue.”:

Viele Zeugen Jehovas gehen mit dem Begriff „Wahrheit“ gewohnheitsmäßig sorglos um. Sie
sagen, sie seien „in der Wahrheit“, dabei meinen sie damit nur, dass sie den Lehren der
Wachtturmgesellschaft Folge leisten. Und diese bestimmt offenbar gern selbst, was Wahrheit ist.
So, wie es Pilatus gewohnt war. „Fest stehen“ in der Wahrheit ist etwas ganz anderes, als zu
behaupten, man sage die Wahrheit, oder gar, man „hätte“ die Wahrheit. Als wenn diese zu
pachten wäre. Durch die Dogmen der Kirche und verbreitete Mythen glaubte früher nahezu die
ganze Weltbevölkerung, die Erde sei eine Scheibe. Dadurch wurde es nicht wahr. Auch wenn
Millionen Zeugen Jehovas ständig „Wahrheit“ und „Wachtturmlehre“ synonymisieren, sind es
dennoch zwei verschiedene Dinge. Natürlich können sie übereinstimmen, aber der Grundbegriff
der Wahrheit ist ein anderer, als der Grundbegriff eines Dogmenmodells. Das ist übrigens ein
weiterer Trick der Gedankenmanipulation: Verlässt ein Zeuge Jehovas beispielsweise die
Gemeinschaft, müsste man korrekt sagen: Er hat die Gemeinschaft verlassen. Im allgemeinen
Sprachgebrauch sagt man jedoch „er hat die Wahrheit verlassen“ und stempelt ihn damit per se
als Lügner ab. Das ist jedoch in Wirklichkeit Verleumdung, denn die wenigsten verlassen die
Gemeinschaft, weil sie lügen möchten.

Das Gegenteil von Wahrheit ist die Lüge. Man drehe in logischer Reihenfolge die Erklärung der
Wachtturmgesellschaft zur Lüge einmal um: Wahrheit. Das Gegenteil von Lüge. Die Wahrheit schließt im allgemeinen eine Falschaussage gegenüber einer Person ein, die nicht berechtigt ist, die Wahrheit zu
erfahren. So geht die Wachtturmgesellschaft auch in folgendem Fall vor. Offenbar sind wir nicht
berechtigt, die Wahrheit zu wissen.

Zitat Ende
Die Regeln der WTG werden streng von den Ältesten durchgesetzt wie man an meiner Geschichte mit A.erkennen kann, jedoch werden zweierlei Maßstäbe angesetzt:

Die WTG sagt:

*** w99 1. 5. S. 15 Abs. 8 „Der Leser wende Unterscheidungsvermögen an“ ***

„Die ganze Tendenz des Völkerbundes zielt darauf hin, das Volk von Gott und von Christus
wegzuwenden, und deshalb ist er ein verwüstendes Ding, das Produkt Satans und ein Gräuel in den
Augen Gottes.“ ... Im Laufe der Zeit wich der Völkerbund den Vereinten Nationen. Jehovas
Zeugen haben schon früh aufgedeckt, dass jene von Menschen geschaffenen
Friedensorganisationen in Gottes Augen abscheulich sind.




Brief der Wachtturmgesellschaft an alle Ältestenschaften und Zweigkomitees vom 28. Januar 2002:

„... Im Jahr 1991 haben wir uns zu dem Zweck beim Amt für Öffentlichkeitsarbeit der
Vereinten Nationen (DPI) als Nichtregierungsorganisation (NGO)
registrieren lassen, um in den Bibliothekseinrichtungen der Vereinten
Nationen zu sozialen und wirtschaftlichen Problemen sowie zum Thema Gesundheit
Nachforschungen anstellen zu können. Die Bibliothek ist schon vor 1991 viele Jahre
genutzt worden, doch in diesem Jahr wurde es erforderlich, sich als NGO registrieren zu
lassen. Der Registrierungsantrag, so wie er eingereicht wurde und bei uns in den Akten
liegt, enthielt keine Aussagen, die zu unserem christlichen Glauben im Widerspruch waren.
... Dennoch enthalten die Kriterien für die Registrierung als NGO – zumindest in ihrer
jüngsten Version – Formulierungen, denen wir uns nicht anschließen können. Als wir darauf
aufmerksam gemacht wurden, haben wir die Registrierung sofort zurückgezogen. Wir sind
davon überzeugt, dass diese Ausführungen dazu beitragen, irreführende Äußerungen von
Gegnern zu begegnen. ...“

UN Dokumente sagen aber etwas anderes. Die WTG hat gelogen:

UN DPI, 4. März 2004, http://www.un.org/dpi/ngosection/doc.htm (Übersetzung ins Deutsche):

In letzter Zeit erhielt die NGO-Sektion [d. h. die Sektion der Nicht-Regierungsorganisationen der Vereinten Nationen] zahlreiche Anfragen über die Assoziierung der Watchtower Bible and Tract Society of New York mit der Hauptabteilung Presse und Information (DPI). Diese Organisation ersuchte
1991 um Assoziierung mit dem DPI, was ihr 1992 gewährt wurde. Mit Annahme der
Assoziierung erklärte sich die Organisation einverstanden, einschließlich mit der
Unterstützung und Achtung der Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen sowie der
Verpflichtung und dem Einsatz der Mittel um ihren Unterstützern und einem breiteren
Publikum wirkungsvolle Informationsprogramme über UN-Tätigkeiten zugänglich zu machen.“

UN Library, Schreiben vom 1. März 2002 (Übersetzung ins Deutsche):

„Die Ausgabe eines Bibliotheksausweises ist unabhängig vom NGO-Status oder
irgendeinem anderen Status. Es hat keine allgemeine Änderung der Bibliotheksausweisrichtlinien gegeben.“

Warum lügt die WTG? In den 1970ger Jahren wurden Religionen regelrecht verteufelt, die mit der UN zusammengearbeitet haben. Sie bezeichnet sie heute als “abscheuliches Ding”, ist aber gleichzeitig ein Mitglied dieser. Genauso verhält es sich mit dem Status der “Körperschaft des Öffentlichen Rechts” dies und der NGO, UNESCO und OSCE Status wurden als Hurerei mit Babylon und Liebe zur Welt verurteilt. Heute hat die WTG selbst diesen Status und uns wurde erzählt es sei nur für bestimmte Bereiche...

Aber das war nicht alles: Mir wurde nicht gestattet, Blutplasma zur Forschung und zur Medikamentenherstellung zu spenden und keiner konnte mir die Gründe nennen. Es wurde mir zugesichert, dass dieses Plasma gar nicht für Transfusionen verwendet würde sondern für Medikamente, die auch Zeugen Jehovas bei Zulassen des Gewissens anwenden. Ein Ältester hatte seiner Meinung nach keine bedenken, Plasma zu spenden als ich ihn vorher gefragt hatte. Weil dieser Älteste vorschnell geantwortet hat und nicht vorher die WTG um eine Meinung gefragt hat, blieb mir ein Rechtskomitee erspart. Wenn ich für mich entschieden hätte, zu spenden, dann hätte ich eins bekommen. Und was hätte ich den Ältesten dann sagen sollen, was hätte ich bereuen sollen? Außerdem war der Plasmaspendebereich auch nur ein Teil, den ich mit meinem Gewissen hätte vereinbaren können, mich an der UNO zu beteiligen allerdings nicht, vor allem nicht, wenn ich diese so offen verabscheue.

Die Richtlinien sind so streng aber andererseits auch wieder nicht. Wir sollen Respekt vor Haustieren haben aber dennoch kann man bei vielen – wenn sie Fleisch essen – diese Einstellung nicht sehen und dadurch unterstützt man diese unmöglichen Verhältnisse der Nahrungsindustrie und wird somit Teilhaber an ihren schlechten Handlungen. Wir sollen unseren Körper in Ehren halten und keine Extremsportarten treiben, keine Tattoos oder Piercings haben, wenn ich aber die Figur einiger sehe und hier spreche ich auch besonders Vorbilder an, die Ältesten, dann kann ich oft keinen Respekt am Körper sehen.

Wir sollen uns vom Blut enthalten, dulden aber den Restanteil der im Fleisch enthalten ist, was teilweise bis zu 50% sind. Außerdem ist mir ein Fakt aufgefallen, der mich besonders berührt hat. Als Zeuge Jehovas darf man keine Transfusion von weißen Blutkörperchen bekommen, allerdings ist in Kuhmilch ein sehr großer Anteil weißer Blutkörperchen:

http://www.meine-milch.de/milkipedia/zellzahl

“Zellzahl

Die Zellzahl dient als Bewertungskriterium für die Rohmilchqualität. Anhand des Zellzahlgehalts der Milch kann die Eutergesundheit der Milchkühe beurteilt werden. Bei den somatischen (körpereigenen) Zellen handelt es sich zum Beispiel um Leukozyten (weiße Blutkörperchen), Phagozyten oder Epithelzellen.

Die Zellzahl wird in Zellen pro Milliliter angegeben. Die Zellzahlgrenze muss (für die Güteklassen 1 und 2) unter 400.000 Zellen pro Milliliter liegen.

Ein erhöhter Zellzahlgehalt bedeutet immer eine Leistungsminderung. Bereits Zellzahlgehalte, die über 200.000 liegen, weisen auf mangelnde Eutergesundheit hin. Spätestens bei Zellzahlen von 400.000 Zellen pro Milliliter, ist mit einer Leistungsminderung von mindestens 10 Prozent zu rechnen.”

Da erschließt sich mir keine Logik. Nie wurde auch nur in Erwägung gezogen, sich richtig zu ernähren, was nach meinem Verständnis vegan ist, auch wenn ich noch keiner bin. Aber ich maße mir ja auch nicht an, alles richtig zu machen und die Wahrheit zu kennen. Wahrscheinlich würde der Großteil der Zeugen einfach gehen, wenn ihnen gesagt würde, sie dürften sich nur noch vegan ernähren. Wie oft durfte ich mir einfach nur Spott über meine vegetarische Lebensweise anhören, wohlbemerkt NUR von Zeugen Jehovas, was eine sehr unreife Art ist mit Alternativen umzugehen. Wo ist der Unterschied, keine Transfusion aus weißen oder roten Blutkörperchen zu bekommen aber Milch zu trinken, wenn man gleichzeitig keine Rotwurst essen soll.

Ständig wird von der WTG zweierlei Maß angelegt. In den 1980er Jahren wurde wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass die Kirche Schmerzensgeld an Opfer sexuellen Missbrauchs aus Spenden finanziert, selbst aber, wenn ein Opfer aus den Reihen der Zeugen vor Gericht ziehen will, außergerichtliche Vergleiche erzielen will, die sich bis zum letzten Jahr auf 21 Millionen US-Dollar beliefen. Die Frage ist: Woher kommt dieses Geld? Aus Spenden!

Die Hackergruppe Anonymous hat im letzten Jahr diese von Anwälten beglaubigten Urkunden auf Wikileaks, Silentlambs und The Pirate Bay veröffentlicht, es sind seit den 1980er Jahren über 23.000!

http://www.youtube.com/watch?v=4y85KM5ACV8

“Hello Citizens of the world, We are Anonymous. Dear brothers and sisters. Now is the time to open your eyes and expose the truth!

Operation Pedo Chat has commenced with a great deal of success and enthusiasm to protect the innocent from these discussing pedophiles that roam the internet. While this war on internet Pedophelia has only just begun, more cries for help has gained the attention of Anonymous. A cult under the umbrella of Jehovahs witnesses has 23,000 plus pedophiles names and their offenses on this list with in Watchtower Head quarters which is not available to the public. The Watchtower head quarters is located at 100 Watchtower Drive, Patterson, New York 12563. Jehovahs witnesses official website is watchtower dot org. When a Jehovah's Witness is faced with being victim to a pedophile, the accusing parents and the child are told to go to the elders first, not the police, and then let the elders make the decision.

Then bring their child to the elders to explain and the elders hear the story and then bring in the pedophile. If the pedophile denies the charges, they leave it up to "Jehovah" to bring it out and go no further, unless there are witnesses.

Anonymous calls on the 99% to infiltrate this group and uncover any data pertaining to these cultish Pedophelia crimes and expose this cult for who and what it is. Anonymous must get this pedophile list and submit it to the following:

The Pirate Bay, Wikileaks, and silent lambs dot org.

Anonymous will expose the vile pedophiles and free the silentlambs.

We are anonymous.

We are Legion.

We do not forgive.

We do not forget.

Expect us.”


Anonymous

Bei der Anzahl der vielen Menschen will ich nicht in Abrede stellen, dass so etwas unmöglich sei, aber wie damit umgegangen wird, ist eine große Grausamkeit für die Opfer. Erstens sollte das Opfer zuerst die Ältesten dann eventuell die Behörden Informieren. Außerdem reden Älteste mit dem Opfer, ob es wirklich nötig sei, den Fall vor Gericht publik zu machen mit Verweis auf den Römerbrief nicht gegen einen Bruder ins Gericht zu gehen. Sie verbieten es nicht, aber allein die Tatsache, dass auf das Opfer, das erniedrigt und eingeschüchtert ist, so ins Gewissen zu reden, ist falsch. Hauptsache der Schein in der Versammlung und zur Außenwelt wird gewahrt.

Das ist nicht richtig, es ist gegen das Gesetz. Ein Ältester ist gar nicht geschult, mit einer solchen Situation richtig umzugehen, besonders, wenn ich da an die Ältesten meiner Versammlung denke, die nicht mal ohne Stichpunktzettel einen Hirtenbesuch machen können und nicht mal unter vier Personen frei nach ihrem Kopf reden können. Wie wollen sie da seelisch kranken Menschen helfen wollen, vor allem, wenn man sieht wie taktvoll sie mit mir und A. vorgegangen sind. Außerdem sollen Älteste den Rat geben, um des Friedens willen die Sache intern zu regeln und Jehova die Sache zu überlassen. Also nichts tun! Wenn der Täter bereut, erfährt niemand etwas, wechselt er die Versammlung, erfahren nur die Ältesten von dem Fall. Niemand weiß, ob und wie krank der Täter wirklich ist, ob er nicht ihm und der eventuellen zukünftigen Opfer zuliebe in eine Therapie gehört. Nein, wenn er bereut, passiert nichts. Und mal ehrlich, wer würde in dieser Situation, um der Strafe zu entgehen nicht lügen. Das Schlimme dabei ist, es funktioniert auch. Wenn das wirklich alles so funktionieren würde, hätte ich niemals Pionier oder Dienstamtgehilfe werden können. Ich habe mich, wie jeder normale Mensch selbst befriedigt. Ich habe Pornos gesehen und das nicht zu knapp. Habe Metall, Rap und was weiß ich nicht alles gehört, ich habe immer mal gestohlen und gelogen, ich habe mit A. angefangen ein Jahr vor unserer Hochzeit zu schlafen und dennoch ging immer alles wieder gut. Ich wurde Pionier, später Dienstamtgehilfe und hatte große Chancen, Ältester zu werden und habe nie ein Rechtskomitee gehabt. Wenn das alles vom Geist geleitet wird, wie hätte ich es dann soweit bringen können? Ich lasse mir nichts mehr vormachen.

Kommt es zu einem Rechtskomitee, könnte die Ungerechtigkeit und Erniedrigung nicht größer sein. Völlig eingeschüchtert ohne die Vorkehrung auf Verteidigung der Beschuldigten muss er dem Urteil dreier Ältester ohne Beistand folgen. Die Versammlung erfährt weder, dass so ein Gericht stattgefunden hat, noch ob und welche Beweise es für die Entscheidung gab. Nur dass eventuell jemand nicht bereut hat und jetzt kein Zeuge Jehovas mehr ist. Und alle nehmen es hin und dürfen den Ausgeschlossenen nicht einmal befragen.

Thema Homosexualität. Zeugen Jehovas müssen homosexuelle Taten verachten ohne auch nur ein Stück weit an Toleranz und Moderne zu denken, wobei Homosexualität nicht ein Phänomen unserer Zeit ist. Es geht einfach nur darum, dass zwei Menschen sich lieben und das ausleben wollen. So eine Liebe kann inniger, ehrlicher und genauso heilig sein wie bei Heteros sein und niemand hat das Recht, dies zu verurteilen. Liebe ist reine Chemie, die im Kopf passiert und warum sollte ein Mensch falsch sein nur, weil er sich nicht zum anderen Geschlecht hingezogen fühlt? Man darf nur Zeuge Jehovas werden, wenn man seine homosexuellen Handlungen nicht auslebt. Wie wird eigentlich verfahren, wenn jemand sich einen Freund einlädt? Am Beispiel eines Mannes: Er ist getauft, ist aber selbstverständlich noch zu Männern hingezogen und die Ältesten wissen das. Jetzt darf er weder allein mit einer Frau sein noch mit einem Mann, ist das wirklich so? Ist das richtig? Als Menschen, die die Toleranz so hochhalten, habe ich etwas anderes erwartet.

Sex und Ehe bei den Zeugen Jehovas. Es scheint das Wichtigste zu sein. Ständig wird von Unmoral und zügellosem Wandel und den Gefahren erzählt. Man darf sich niemals mit einer Person vom anderen Geschlecht sehen, weil es zu Unmoral kommen könnte. Was für ein unreifer Gedanke, wer miteinander schlafen will, tut das auch, aber so werden Freundschaften zum anderen Geschlecht vermieden. Dabei ist es einfach schön, eine gute Freundin zu haben, mit der man einfach reden kann. Aber bei Zeugen Jehovas muss man ja gleich Heiratsabsichten haben, um sich mit jemanden zu treffen und dann auch nur mit anderen. So wird ein völlig falsches Bild zum Thema Sex vermittelt. Sex wird überbewertet und als das Wichtigste bezeichnet, einige sehen es als Indikator für die Ehe. Wenn einer der Partner nicht mehr kann, vielleicht aus gesundheitlichen Gründen, ist dann die Ehe zum Scheitern verurteilt?

Ich erinnere mich noch genau an Artikel, in denen Personen sagen, wie sehr sie sich schämen, vor der Ehe mit ihrem Partner miteinander geschlafen zu haben. Ich habe mich nicht geschämt, nicht gedacht dass die Ehe unter einem schlechten Zeichen steht. Meiner Meinung nach, und ich spreche dabei aus Erfahrung zum Teil von mir aber auch bei anderen, wird so schnell nur bei den Zeugen geheiratet, damit es endlich passiert. Meine Mutter sagte einige Zeit vor der Hochzeit, dass sie sich gerade am meisten Sorgen macht, dass ich und A. miteinander schlafen. Das kam mir so krass vor, ich machte mir Sorgen, was alles in dieser Ehe schief gehen könnte: Was ist, wenn wir uns was vormachen, wenn wir uns doch nicht lieben, vor allem nach so kurzer Zeit, was wäre in einem, in fünf, in zehn Jahren? Was ist, wenn wir so unterschiedlich sind, dass wir doch nicht zusammenpassen? Und meine Mutter macht sich Sorgen, ob wir miteinander schlafen. Eigentlich das geringste Problem für eine erfolgreiche Ehe.


Das war ja noch ok, aber dieses strikte absolut nicht allein sehen dürfen war eigentlich das Schlimmste. Wenn ich von unserem Fall spreche, haben wir eigentlich keine Möglichkeit gehabt, uns ehrlich auszusprechen. Ja, wir haben uns trotzdem allein gesehen, haben aber immer das Gefühl gehabt etwas Verbotenes zu tun. Außerdem hat man bei so wenig Zeit, die man verbringen kann, nicht die Muße, über ernste Dinge zu reden. Vor allem, wenn man nur in der Wohnung hocken kann oder sich in der Öffentlichkeit verstecken muss, aus Angst jemanden von dem Zeugen zu treffen. Ständig mussten wir, ich im Speziellen, uns etwas vormachen. Wir hatten keine Gelegenheit ohne den Druck, den die Zeugensache verursacht hatte, grundlegend ehrlich zueinander zu sein. Nicht einmal eine Woche vor der Hochzeit durfte ich A. zu einem Fest abholen, ein Ältester musste unbedingt mitkommen und uns das kurze Stück begleiten.

Wie soll man sich da richtig kennenlernen? Wir haben beide Probleme, die man nicht anspricht, wenn jemand relativ fremdes dabei ist. Wenn fremde Menschen dabei sind, redet man nicht darüber, dass man sich ritzt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, dass man schlecht mit Geld umgehen kann und knietief im Dispo steckt, ständig Briefe von Behörden bekommt, in denen Geld gefordert wird, dass man – und das weiß ich erst seit einiger Zeit – gar nicht weiß, wer man eigentlich ist, Selbstzweifel hat, keine Identität hat. Ja, so war ich: Jede Meinung, die ich hatte, wurde mir von Zeugen Jehovas eingeprägt und es gab niemals die Gelegenheit, über diese Dinge nachzudenken – geschweige denn zu überprüfen, ob diese wahr sind. Niemals konnte ich darüber nachdenken, ob das alles falsch ist und habe diese Meinungen auf Gedeih und Verderb verfochten. Nie konnte ich entscheiden, was ich richtig finde und was nicht, tief im Inneren konnte ich Vieles nicht übernehmen, hab mir aber immer was vorgemacht. Jetzt, da ich weiß, dass Vieles einfach nicht so ist, wie ich es gelernt habe, stehe ich allein da. Wütend über so viel verschenkte Zeit. Ich bin noch lange nicht fähig, von all meinem strikten Denken wegzukommen. Akzeptanz für Meinungen, die von meinem Idealbild abgehen, fällt mir richtig, richtig schwer. So erging es auch A., sie fiel als junges Mädchen in eine Magersucht, die in eine Bulimie gewechselt hat, sie hat ein totales Problem sich selbst und ihren Körper anzunehmen, wie er ist. Aber über solche Dinge kann man sich nicht unterhalten, wenn irgendwelche Zeugen dabei sind und vor allem nicht, wenn man gerade mal eine schöne Zeit haben will und den ganzen Mist, den man gerade erlebt, hinter sich lassen will. Wir hatten immer die Hoffnung, dass bald alles besser werden würde, wenn A. erstmal getauft ist, wenn wir verlobt sind, wenn wir verheiratet sind. Doch das wurde es nicht, wir haben so unterschiedliche Ziele und Vorstellungen vom Leben, dass es einfach gerade nicht funktioniert. Unsere Ziele, die wir als Zeugen hatten, hätten uns niemals erfüllt und glücklich gemacht. Wir hätten uns immer etwas vorgemacht und uns auf das Paradies gefreut, hätten aber uns selbst vernachlässigt und irgendwann wäre es aus uns ausgebrochen und dann hätte es einen richtigen Knall gegeben und dann wäre ein normales Leben vielleicht unmöglich gewesen. A. und ich müssen uns erstmal auf uns selbst konzentrieren, wir haben sehr unterschiedliche Auffassungen und müssen erkennen, wer wir eigentlich sind. Meiner Meinung nach hätten wir, wenn wir einfach nebeneinander her hätten leben können, uns ganz langsam kennengelernt und wären so eine feste Beziehung erst eingegangen, wenn wir beide wirklich bereit gewesen wären und vor allem mit uns selbst im Einklang leben können. Das ist alles gar nicht so einfach, ach im Gegenteil es ist schwer. Weil alles so gelaufen ist wie es ist, empfinde ich im Moment nur noch Wut.

Was mich auch wütend macht, ist diese Heuchelei, in der so viele Zeugen ihre Zuflucht suchen. Ich will gar nicht davon reden, wer nach außen vorgibt etwas zu sein, was er gar nicht ist, tut oder eben doch tut. Kurz vor der Hochzeit, als A. mit einer Schwester aus der Süd-Versammlung sprach, ging es um unseren Nachnamen. Die Schwester meinte, dass es wohl ganz gut ist, dass wir A. Namen annehmen, weil der Name K. (mein Geburtsname) in einem nicht so guten Ruf in der Stadt M. steht. Unsere Entscheidung wäre gut, um damit nicht die ganze Zeit in Verbindung gebracht zu werden. Das wollte ich eigentlich nie zur Sprache bringen, aber ich finde meine Eltern sollten das wissen. Sie haben sich immer für ihre Sache engagiert, sind immer am Informationsstand, setzen so viel Zeit ein, müssen außerdem immer am Existenzminimum leben, haben sich als einzige immer um meine Oma und um meinen Onkel und meine Tante gekümmert und haben sich nie beschwert. Und doch sind einige Zeugen der Meinung, sie tun nicht genug, mehr in den Dienst gehen können sie nicht, weil so eingespannt sind, dazu putzen sie die Fenster am Saal und sind immer, wenn sie können am Stand. Mein Vater kümmert sich um die Literatur und sein Einsatz wurde nie gewürdigt. Jede Dienstwoche muss er Angst haben, seine Vorrechte zu verlieren. So eine falsche Heuchelei ist mir selten untergekommen und das bei einer Gruppe die meint, an der Liebe erkennen zu sein.

Ich lese gerade eine Diplomarbeit mit dem Thema: “Aufwachsen in einer Sektenfamilie” “Aufgezeigt am Beispiel der Zeugen Jehovas” ISBN: 3-905596-27-X
von Clarita Caporale und Emmy Steinemann-Uithoven

Diese Diplomarbeit wurde nicht von ehemaligen Zeugen Jehovas geschrieben und zuerst wird gezeigt was eine Sekte ausmacht:

1. Berufung auf eine höhere, göttliche Wahrheitsinstanz und die ehrfürchtige Anbetung eines Führers, Meisters, Gründers oder Stifters mit prophetischen oder guruistischen Ansprüchen

2. Streng hierarchische und autoritäre Organisationsstruktur und die Forderung des unbedingten Gehorsams gegenüber den “Seelischen Führen” und ranghöheren

3. Koorporative Identität, ein ausgeprägtes Auserwähltheits- und Elitebewusstsein sowie der unbedingte Glaube an die absolute Wahrheit der eigenen Lehre und des eigenen Weges

4. Heilsversprechen, dass Rettung und Erlösung all denen verheißt, die sich der Bewegung anschließen bzw. die Mitglied werden

5. Getarnte Annährung, Missbrauch persönlicher Vertrauensbeziehungen, “Love-bombing” und euphorisierende Gruppenerlebnisse als manipulative Methoden der Werbung und Rekrutierung neuer Mitglieder

6. Starres System von Normen, Geboten und Regeln, denen sich jedes Mitglied rückhaltlos und bedingungslos zu unterwerfen hat

7. Ständige soziale Kontrolle der Mitglieder durch Ranghöhere und Aufbau eines Systems gegenseitiger Beobachtung und Bespitzelung

8. Exklusive Fixierung auf die Gruppedurch soziale Isolierung, Kontrolle und Zensur der Informationen “von außen” sowie Abschottung gegenüber Angehörigen, FreundInnen und KollegInnen

9. Angst, Scham- und Schuldgefühle als Instrumente der Indoktrination

10. Konstruktion eines dualistischen Weltbildes, die Einteilung der komplexen, vielfarbigen Wirklichkeit auf die Farben Schwarz und Weiss, Gut und Böse, Einteilung der Welt in Freunde und Feinde des Lebens und Gottes

11. Dialogverweigerung, aggressiver Umgang mit Kritik, Kompromissfeindschaft

12. Undiskutierbare Verhaltens- und Moralregeln, ohne Wenn und Aber

13. Feste Herausforderung zur eigenen Bewährung, zum eigenen Einsatz; ganzheitliche Hingabe

14. Diffamierung ehemaliger Mitglieder als charakterlicher Schwächlinge und Versager, und die Existenz diverser objektiver Wiederstände (finanzielle Abhängigkeit, keine Sozialversicherung etc.) und psychologischer Mechanismen, die den Austritt erschweren bzw. unmöglich machen sollen

15. Finanzielle Ausbeutung der Mitglieder einer asketischen, armen Lebensform für den einzelnen und dem objektiven Reichtum der Gruppierungen oder Organisation


Zeugen Jehovas sagen von sich, sie wären keine Sekte. Die Punkte, die sie anführen, werden so dargestellt als ob Zeugen Jehovas sie nicht erfüllen, wenn man jedoch diese Punkte richtig liest – zum Beispiel den Punkt, den ich vorher im Brief erwähnte oder diese offizielle empirische Forschung von Herrn Mettner aus dem Jahr 1996 –, wird man feststellen, dass Zeugen Jehovas diese Punkte fast zu 100% erfüllen.

Ich könnte zu jedem dieser Punkte etwas schreiben, aber das spare ich mir. Meine bisher beschriebenen Erfahrungen und ein einfaches Lesen und Verstehen dieser Punkte sollten jeden zu einer ehrlichen Meinung führen.

Man sollte sich bewusst machen, dass ein Kind, das bei den Zeugen Jehovas aufwächst, keine Chance hat sich ein eigenes Weltbild und eine eigene Überzeugung zu schaffen. Außerdem sagt die Zeitschrift Erwachet folgendes:

Erwachet!, Juli 2009, S. 28, 29

“Die einzelnen Religionen vertreten widersprüchliche Vorstellungen. Logischerweise kann nicht alles stimmen. ... Die Bibel lehrt nicht, dass im Endeffekt jede Religion zu Gott führt. Sie rät ausdrücklich davon ab, etwas unkritisch zu übernehmen, wenn sie sagt: „Prüft die inspirierten Äußerungen, um zu sehen, ob sie von Gott stammen“ (1. Johannes 4:1). ... Wie die Bibel versichert, wünscht Gott, dass wir ihn „wirklich finden“ (Apostelgeschichte 17:26, 27). Wenn der Schöpfer das also möchte und wenn man ihn gefunden hat, dann kann es auf keinen Fall verkehrt sein, auch entsprechend zu handeln - selbst wenn das einen Glaubenswechsel bedeutet.”

“Niemand sollte zu religiösen Handlungen gezwungen werden, die er für unvertretbar hält. Und niemand sollte gezwungen werden, sich zwischen seiner Familie und seinem Glauben zu entscheiden.”

Das scheint wohl nur in eine Richtung gemeint zu sein. Ich bin zu einer anderen Überzeugung gekommen und möchte mich eigentlich nicht von meiner Familie verabschieden, aber die WTG meint allen Mitgliedern zu verbieten, Umgang mit der Familie zu haben, wenn ein Kind eine andere Meinung entwickelt. Ich tue dies nicht aus Böswilligkeit oder Rache. Ich habe mir meine eigene Meinung gebildet und diese stimmt nicht mehr mit den Lehren der WTG überein. Ich habe die Lehren unkritisch übernommen und das war falsch.


"Ich bin auf dem Weg und versuche dorthin zu gelangen wo ich bleiben möchte. Wurde immer wieder weg gelenkt, von jemanden der versucht mir vorzuschreiben was ich sagen und tun soll.

Ich will das nicht, ich muss losgehen und meinen eigenen Weg finden. Ich muss losgehen und meine eigenen Fehler machen. Sorry, das ich fühle, so fühle wie es mir gefällt.

Sei Offen und sie werden dir ihre Art zu leben aufdrängen wollen aber nicht mit mir, ich werde ihn selbst finden.

Öffne dich ihnen und sie stopfen dich mit ihrem Sinn des Lebens voll. Ich kann das nicht mehr, kann nicht mehr auf eure Weise leben. Danke, aber nein danke!
Übrigens, ich weiß dass viele euren Weg einschlagen und für viele scheint er der Weg zu sein den man unbedingt gehen sollte, ich würde lieber etwas neues ausprobieren.
Jetzt, nachdem ich das schon eine weile meinen Weg gehe, kann ich nur noch eins sagen:
Es keinen richtigen oder falschen Weg. Sorry, wenn ich nicht so wie ihr fühle, nicht mehr euren Weg gehen kann."

Bryan „Dexter“ Holland

Mit diesem Schreiben gebe ich offiziell bekannt, dass ich
kein Zeuge Jehovas mehr bin.


Ich bedanke mich bei allen, die diesen langen Brief gelesen haben. Jeder ist dazu angehalten, sich seine eigene Meinung zu machen, und wer mit mir darüber reden möchte, kann sich bei mir melden. Für einige bin ich bereit mich auszutauschen, wer das Angebot annimmt und für ein konstruktives Gespräch oder Chat in Frage kommt, sollte sich ausschließlich unter meiner E-Mail-Adresse melden.

Samstag, 4. Januar 2014

Warum es diesen Blog gibt

Dieser Blog dient der Verarbeitung meiner Vergangenheit und der Aufklärung.

Ich will euch aufklären damit ihr uns verstehen lernt und nie nie niemals den Fehler begeht euch einer Sekte oder kleineren Glaubensgemeinschaft anzuschließen.

Mit UNS meine ich Aussteiger solcher Sekten, speziell diejenigen die in so einer Gemeinschaft erzogen worden und niemals eine wirkliche Wahl gehabt haben sich dagegen zu entscheiden und obwohl die Lehren, Rituale und Regeln teilweise so absurd sind standen wir doch dahinter. Wie es dazu kommen kann, warum man viele Jahre in einer Sekte bleibt und warum vor allem wie man aussteigen kann, das alles soll hier in diesem Blog "Erwachet" beschrieben werden.

Ich war bis zu meinem 25. Lebensjahr bei den Zeugen Jehovas. Meine Eltern die als Zeugen Jehovas aufwuchsen haben mich und mein Schwester ebenfalls in dieser Gemeinschaft erzogen. Auszusteigen hat für mich bedeutet mein Leben hinter mir zu lassen, Meine Eltern und Großeltern haben sofort den Kontakt zu mir abgebrochen, genauso wie meine Schwester, ihr Mann, meine Onkel und Tanten und alle Freunde und Bekannte die ich in diesen 25 Jahren kennengelernt habe.

Vielleicht könnt ihr euch vorstellen was das bedeutet. So eine Erfahrung würde ich am liebsten jeden ersparen doch für jeden der in einer Sekte ist, lohnt sich der Schritt, es bedeutet ein freies eigenständiges Leben zu führen ohne Aufsehern oder anderen Rechenschaft ablegen zu müssen. Es bedeutet ein ehrlicheres Leben zu führen, selbst zu denken, mehr Selbstvertrauen und Stärke.

Ich will die Zeugen Jehovas und die Wachtturmgesellschaft hier nicht schlecht machen oder herunterreden aber ich will zeigen das sie entgegen ihrer Behauptung eine Sekte sind, das sie ihre Mitglieder verblenden und ihre Kinder kaum Chancen haben sich dagegen zu entscheiden.

Stellt Fragen, kommentiert die Beiträge, diskutiert mit mir, ich stehe euch Rede und Antwort und helfe euch weiter

Ich würde mich freuen euch als meine Leser begrüßen zu dürfen, verbreitet den Link damit viel mehr Menschen dieser Blog erreicht.

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